Dienstag, 29. November 2005

TAG 30, Sex!!

Dr. P. sagte mir gestern im Nachgespräch, dass er für mich eine andere Aufgabe ausgesucht hätte als die Lesung. Entweder hätte er mich einen schrottigen Text vortragen lassen oder mich in anderer Form der Lächerlichkeit preis gegeben. Shame attack. Gestern war ich heilfroh, dass ich meine eigenen Texte lesen durfte, aber je länger ich über die shame attack nachdenke, desto effektiver scheint sie mir. Meine Grundangst verdanke ich schließlich den Arschlöchern die mich in der Kinderzeit mobbten. Damals habe ich nicht reagiert und dieser Mangel an Reaktion, dieses Unvermögen, das Festhalten der Wut, das nicht rauslassen, das verfolgt mich bis jetzt. Steckt seit Jahrzehnten in mir wie ein Steinbaby. Vielleicht wäre es wirklich gut, das Steinbaby in einer kontrollierten Therapie-Situation raus zu lassen und endlich einmal auf die Vorwürfe aus der Kindheit zu reagieren. Aber das macht mir Angst, denn ich könnte mir vorstellen zu zu schlagen.

TSK war heute so langweilig, dass ich schon während der Stunde fast alle Aufgaben im Prüfungsheft erledigt habe.

Endlich im Internet-Café Gayromeo-Zugriff. Prompt an Land gezogen worden von einem passablen Einheimischen namens „XXX“. Nach langem hin und her (meinerseits) an der Shell Tankstelle Richtung Klink getroffen. (Ich hatte erst gezögert, dann aber angstvermeidend zugesagt.) Mit beiden Autos Richtung Klink gefahren, rechts in eine Landstraße abgebogen, von dort bis ans Seeufer (Kölpiner See?). Am Ufer entlang in eine waldähnliche Substanz. Fummeln, Hosen runter ohne Küssen, wichsen blasen usw. Schade, mir war nach Küssen. Er kündigte sein Kommen an, kam und ging während ich noch mein Kommen eigenhändig veranlasste. Alles in allem ein schnelles Erlebnis. Geradezu türkisch. Als ich wieder auf dem Parkplatz ankam, war sein Wagen schon weg. So geht also schwuler Sex, wenn es in der Stadt keine Darkrooms gibt. I miss Berlin.

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42 DAYS

Sozialphobie ist die dritthäufigste psychische Störung nach Depression und Alkoholismus. Unser Protagonist leidet seit vielen Jahren an dieser Erkrankung. Nachdem ihn die Phobie beruflich und in viererlei Hinsicht auch privat ins Aus katapultiert hat, beschließt er, sich in Behandlung zu begeben. Und weil er es sich nicht leicht machen will und an radikale Methoden glaubt, begibt er sich für eine sechswöchige REHA-Maßnahme in eine Fachklinik für psychosomatische Erkrankungen. An eines hat er jedoch nicht gedacht: dass die Kliniksituation an sich, die ständige Konfrontation mit Patienten und Pflegepersonal, zunächst einmal Futter für seine Ängste sein wird. Anstatt sich in der Klinik aufgehoben zu fühlen, schlägt er dort zunächst ziemlich hart auf.

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